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ID#37

11.03.2022

Andreas Knittel & Stephan Schmitz, HDI, Gothaer: Digitalisierungsansätze bei Technischen Versicherungen – ID#37

Welche Standardisierungs- und Digitalisierungsgrade in der TV derzeit bestehen, erläutern die beiden Buchautoren und Produktmanager Andreas Knittel, HDI, und Stephan Schmitz, Gothaer, im Gespräch mit Ansgar Knipschild und Toni Klein. Was macht ein digitales Produkt aus, wie ist die Lage bei der Blockchain-Technologie und wie werden Risiken besser gemanaged? Länge: 50 Minuten.

Transkript

Toni Klein: Herzlich willkommen zu einer neuen Episode des Podcasts Industrieversicherungen digital, heute in einer größeren Runde. Zuerst ein herzliches Hallo an meinen Kollegen Ansgar Knipschild.

 

Ansgar Knipschild: Hi Toni, grüße dich.

 

Toni Klein: Hallo. Und dann eine ebenso herzliche Begrüßung für unsere beiden tollen Gäste heute. Das sind zum einen Stephan Schmitz von der Gothaer, hallo.

 

Stephan Schmitz: Hallo zusammen.

 

Toni Klein: Hi. Und Andreas Knittel von der HDI. Hallo, Andreas.

 

Andreas Knittel: Hallo zusammen.

 

Toni Klein: Ich stelle euch gerne einmal kurz vor. Heute geht es um den Schwerpunkt technische Versicherungen und Digitalisierungsgedanken. Stephan, du bist im Moment Produktmanager bei der Gothaer und warst vorher Underwriter bei der HDI, du engagierst dich außerdem nebenberuflich als Referent für den Nachwuchs sozusagen beim BBV Bildungsverband für gewerbliche und industrielle Sachversicherungen und auch bei der IHK zum gleichen Thema bist du im Prüfungsausschuss.

 

Stephan Schmitz: Das ist richtig, genau.

 

Toni Klein: Super. Und Andreas, du bist ebenfalls Produktmanager, allerdings bei der HDI, und kommst aber ursprünglich verwurzelt sozusagen aus dem Gerling-Konzern.

 

Andreas Knittel: Genau, so ist es richtig, ja.

 

Toni Klein: Ihr seid heute hier, weil wir natürlich auf euer Buch aufmerksam geworden sind und weil wir uns interessante Einblicke von euch beiden zum Thema technische Versicherungen versprechen. Zu diesem Thema haben wir bis jetzt nämlich noch keine Episode gehabt und wir freuen uns ganz besonders, dass ihr deswegen da seid. Ihr habt dieses Buch geschrieben, das ist erschienen im Mai 2021, und trägt den Titel technische Versicherungen, Leitfaden für die Praxis. Warum habt ihr das Buch geschrieben?

 

Andreas Knittel: Ja, zum einen, weil uns immer wieder, wenn wir darauf angesprochen wurden von vielen Kollegen, von vielen Freunden, also zumindest die, die in der Versicherungsbranche tätig sind, und uns gesagt haben, Mensch, es gibt kein aktuelles technisches Versicherungsbuch. Und das hat uns bewegt, hier mal Abhilfe zu schaffen und mal etwas auf aktuellen Stand zu bringen und mal einen Überblick zu bekommen, was es eigentlich gibt in der technischen Versicherung, also die Grundzüge zu nennen und auch die Leser und viele Leute, die sich gerne daran beteiligen möchten und für sich kleine Informationen bekommen möchten zu diesem Thema. Dafür war es interessant.

 

Stephan Schmitz: Ich würde gerne noch etwas ergänzen, was du, Toni, nicht wissen konntest, auch in deiner Vorstellung gerade, ist, dass der Andreas und ich eine gemeinsame Historie haben, auch beim HDI eine Zeit lang für die Vollmachtenvergabe im Vertrieb zuständig waren und uns da auch kennengelernt haben im Bereich der Seminare und Schulungsveranstaltungen. Da haben wir dann auch gemerkt, wir haben einen Draht zueinander und haben dann auch mal überlegt, warum gibt es eigentlich nichts, was wir den Teilnehmern in unseren Seminaren so an die Hand geben können? Und ja, dann war die Überlegung dann halt auch da, dass wir gemeinsam diese Lücke schließen wollen und unsere Expertise zusammenwerfen und ich glaube, das ist auch etwas ganz Lebendiges dabei entstanden.

 

Ansgar Knipschild: Ja, prima, das hört sich doch sehr gut an, und ich glaube, das Buch beleuchtet ja das Thema technische Versicherungen recht umfänglich, so von den Basics bis hin dann auch in die Tiefen. Wir wollen uns vor allen Dingen so die Kapitel zum Thema Digitalisierung uns da mal herausgreifen und ich fange mal mit unserer Standardfrage an. Wie ordnet ihr denn das Thema Digitalisierungen gerade ein, wie ist eure Sicht auf den aktuellen Stand, insbesondere sicherlich durch die Brille technische Versicherungen betrachtet? Vielleicht fangen wir da wieder bei dir an, Stephan.

 

Stephan Schmitz: Ja, gerne. Jetzt ist ja das Buch auch zu einer Zeit herausgekommen, die vollkommen unter dem Stern Corona stand und Corona hat ja da auch eine Menge verändert in der Versicherungslandschaft und auch in vielen Bereichen den Turbo gezündet, wo wir lange so ein bisschen auf der Bremse gestanden haben. Dadurch, dass jetzt auch viel ins Homeoffice gewandert ist, merken wir, also gewisse Prozesse funktionieren auch anders, als wir die konventionell so beschritten sind, und das ist auch bei der Digitalisierung dann der Weg, wo wir gemerkt haben, ja, vielfach haben wir immer vorausgesetzt, es muss analog geschehen, die Beratungsgespräche, die Vorbereitung, die Beantragung, die Policierung. das muss alles körperlich und papierhaft sein. Und jetzt merken wir so langsam, nein, in vielen Bereichen ist das viel effizienter, es nicht anlog, sondern digital zu betreiben, und wir kommen jetzt auch so langsam in die Phase, wo wir die Früchte ernten können.

Wir sind wirklich noch ganz am Anfang, also die ganzen Möglichkeiten, die so diese Daten, die wir sammeln, uns bieten, die nutzen wir noch nicht aus, aber wir fangen gerade damit an und das ist auch ein sehr spannender Moment gerade, weil wir so in dieser Transformationsphase sind. Wir merken, wir können da etwas machen und wir fangen auch schon an und es gibt auch ganz spannende Dinge, die wir von andern auf dem Markt beobachten, die da auch kreative Ideen gekommen sind. Und bei den großen Versicherern, Andreas und ich sind ja eher bei alteingesessenen Versicherungshäusern, drehen sich natürlich die Räder etwas langsamer. Aber auch hier ist die Erkenntnis da, aber die Umsetzungsgeschwindigkeit ist natürlich dann immer etwas unterschiedlich.

 

Ansgar Knipschild: Andreas, an dich vielleicht auch noch mal die Frage, wie deine Sicht auf die Digitalisierung ist und da vielleicht auch noch mal so herausgearbeitet, siehst du Unterschiede in der Umsetzungsgeschwindigkeit oder in der Beschäftigung mit dem Thema zum Beispiel im Vergleich zu anderen Sparten?

 

Andreas Knittel: Ja, ich kann erst mal grundsätzlich sagen, die Digitalisierung nimmt Fahrt auf. Das merkt man eigentlich in allen Bereichen, also das ist sicherlich beim Industrieversicherer so als auch bei kleineren, mittelständischen Unternehmen. Insbesondere natürlich, was Stephan schon sagte, dass gerade die größeren Unternehmen da vielleicht ein bisschen langsamer unterwegs sind, natürlich größer, da sind vielleicht die Abläufe nicht ganz so schnell änderbar, wie sie bei kleineren Unternehmen sind, aber auch hier sehen wir ganz deutlich, also ich zumindest ganz deutlich, dass da Fahrt aufgenommen wird.

Es werden Bestandsführungssysteme gebaut, die zum Teil heute schon aktiv sind, neue Angebotssysteme, die miteinander verknüpft sind, dass wir auch so eine Art Dunkelverarbeitung machen können, also insbesondere bei einfacheren Produkten, wenn es darum geht, zum Beispiel eine einfache Bauleistungsversicherung abzuschließen oder eine Elektronikversicherung. Da kann man sich das sehr, sehr gut vorstellen. Da gibt es heute auch schon gerade so digitale Formate, die dann auch in eine Dunkelverarbeitung münden. Das heißt also, dass der Kunde am Ende eine Police bekommt und kein Sachbearbeiter mehr dazwischen ist. Aber es geht eben auch noch weiter, es gibt noch eine andere Möglichkeit, dass man nämlich auch in diesen Prozess eingreifen kann als Underwriter und zum Beispiel auch bestimmte Risiken selbst bewertet und trotzdem alles auf einem digitalen Fluss ist, denn auch am Ende ist es so, dass keiner mehr sich hinsetzt und einen Papierantrag dokumentieren soll. Und das ist, glaube ich, einer der wichtigen Punkte, die wir momentan so sehen. Das ist noch in der, ich kann das jetzt nur für einige Versicherer sagen, in der Erprobung, das funktioniert zum Teil schon, wird aber die Zukunft sein.

 

Ansgar Knipschild: Wenn wir noch mal den, wir hatten es im Vorgespräch mal ganz kurz angerissen, den Bereich Financial Lines zum Beispiel dazunehmen, und ich picke jetzt mal vielleicht in den Bereich Cyber rein, da gibt es ja sogar auch an der ein oder anderen Ecke Überschneidungen in den TV-Bereich herein, Stichwort (Silent?) Cyber. Da hat, ich würde mal so sagen aus meiner Wahrnehmung heraus, vor zwei Jahren vielleicht begonnen, dass zumindest für kleine Cyber-Risiken digitale Angebote am Markt mit relativ kleinen Deckungen, sicherlich auch mit dem Anspruch, hier mit wenigen Parametern vielleicht schon eine erste Prämienindikation abgeben zu können. Ich will damit sagen, Cyber war da relativ weit vorne. Cyber ist häufig dem Financial Lines Bereich ja auch zugeordnet, dort auch Ähnliches. Wie würdet ihr euch da so verorten im Vergleich mit dem doch auch natürlich komplexeren Thema dann bei TV? Seid ihr da ähnlich unterwegs in dem Bereich, seht ihr da grundgenerell Unterschiede zum Beispiel zum Financial Lines Bereich? Vielleicht noch Hintergrund der Frage, Player am Markt zum Beispiel, die Plattformen rund um das Thema TV digital anbieten, habe ich persönlich noch nicht so wahrgenommen, während sie ja eben zum Beispiel im Financial Lines Bereich doch/ also, zwei, drei große Namen fallen einem da sicherlich ein, die Ausschreibungsplattformen, Vergleichsplattformen oder Ähnliches einbauen. Einfach mal so als Vergleich zwischen diesen beiden Sparten, soweit ihr es könnt. Stephan, wie würdest du das da verorten, wie sieht es bei TV aus?

 

Stephan Schmitz: Ja, sowohl als auch, muss man da antworten. Es gibt seit Jahren zum Beispiel Vergleichsplattformen, die Photovoltaikdeckungen anbieten. Das sind homogene Deckungen, die sind etabliert, da ist eigentlich sehr viel Wettbewerb über den Preis. Es gibt aber andere Produkte aus der Welt der technischen Versicherungen, da ist das nicht so ohne weiteres möglich und da muss man sehr spezielle Fragen stellen, um das Risiko wirklich zu begreifen. Und das ist digital und ohne ein Expertenwissen im Hintergrund wirklich kaum darstellbar. Das wird jetzt gerade auch noch mal schwieriger durch die Überlegung der Nachhaltigkeit, die jetzt auch bei allen Versicherern so dazukommt. In der Vergangenheit haben wir einfach gesagt, hier muss ein Bagger versichert werden, eine fahrbare Maschinenversicherung ist angefragt. Da haben wir gesagt, ja gut, was hat der jetzt für Reifen? Ist das Kette und jetzt müssen wir natürlich auch noch fragen, ja Moment, in welchen Segment wird der überhaupt eingesetzt? Ist das ein Erzbergbau, wo man als Versicherer sagt, da wollen wir uns aber zukünftig nicht mehr engagieren? Das hat mit dem Bagger an sich gar nichts mehr zu tun. Was ich damit sagen will, es ist sehr schwierig, so etwas dann wirklich voll zu digitalisieren und ohne noch einen Menschen, der tatsächlich dann auch auf die verschiedenen Antworten, die gegeben werden, dann auch reagieren kann. Deswegen, also um die Frage zu beantworten, geht das in Teilbereichen.

Der Andreas hat schon gesagt, bei Elektronikversicherungen ist das teilweise möglich, bei Photovoltaikdeckung ist das möglich. Für Drohnen, das ist auch so ein Thema, was wir jetzt verstärkt haben, wo wir anfangs gesagt haben, oh Gott, Teufelszeug kann man nicht versichern. Heute wissen wir, das kann man total gut versichern. Das kann man auch schön vergleichen und die verschiedenen Gesellschaften darstellen und sagen, wir haben die und die Deckungsbesonderheit und bieten das zu der und der Prämie an. In anderen Bereichen ist das, Stand heute, gar nicht vorstellbar und zukünftig auch, denke ich, ist das so komplex, dass ich das so in absehbarer Zukunft auch noch nicht sehe. 10:57

 

Ansgar Knipschild: Wenn man die Frage noch mal ein bisschen anders formuliert nach dem Motto, was ist aktuell so der größte Treiber für Digitalisierung auch in der technischen Versicherung, kann man ja das Thema Digitalisierung von Dunkelverarbeitung mal versuchen zu trennen. Das eine sagt ja aus, ich begleite Prozesse jetzt digital, Datenaustausch, Kommunikation. Dunkelverarbeitung hat den Anspruch, zum Beispiel bei der Prämienfindung, das Ganze sogar komplett durch eine Maschine machen zu lassen. Von daher noch mal diese Frage, wo seht ihr aktuell die Treiber in eurem Bereich, im TV-Bereich, für Digitalisierung? Geht es um Prozesse, geht es um das Neugeschäft, um die Tarifierung stärker, geht es in (einen Stand?) herein? Könnt ihr das einmal versuchen, ein bisschen zu verorten?

 

Andreas Knittel: Ich denke, ein ganz wesentlicher Punkt ist der Kostendruck, den alle Versicherer haben. Insofern ist es wichtig, durch effiziente Produkte Digitalisierung auch voranzutreiben. Es ist natürlich ein sehr umkämpfter Bewerbemarkt, auch da führt es wieder dazu, dass wir relativ Kosten haben, die natürlich gesenkt werden sollten, um attraktive Beiträge generieren zu können. Es ist natürlich auch so, dass die Nachfrage über Online-Portale, Vergleiche und so weiter, für einfache Produkte immer bedeutsamer wird, also auch im TV-Bereich muss man das sagen, denn auch hier, die kleineren Produkte, was Stephan vorhin schon angesprochen hat, Thema Drohnenversicherung zum Beispiel oder Photovoltaikversicherungen zum Beispiel, da wird das immer/ ja, das sind die größeren Treiber eigentlich. Weniger das große Industriegeschäft, eher die kleineren Produkte. Und es geht zum anderen auch um Schnelligkeit, um einfach schnell am Markt reagieren zu können, um neue Produkte zu erstellen und insofern hilft die Digitalisierung hier, um schneller Produkte auch auf den Markt zu bekommen. Und natürlich ein ganz wesentlicher Punkt ist auch eine vereinfachte Verwaltung, dass man im Hintergrund nicht mehr so viele Mitarbeiter letztendlich hat, die irgendwie Angebote erstellen oder eingeben, Verträge policieren, sondern dass eben viel auch gerade in diesem einfachen Bereich dunkel durchläuft.

 

Ansgar Knipschild: Jetzt kamen wir über das Thema, was der größte Treiber ist, hast du gerade, glaube ich, gut herausgearbeitet. Wie wäre denn die umgekehrte Sicht deiner Meinung nach? Was ist aktuell das größte Hindernis für die Digitalisierung bei den Versicherern?

 

Andreas Knittel: Ich denke, ein ganz wesentlicher Punkt ist, und das sehen wir in vielen Bereichen eigentlich, das ist der Fachkräftemangel. Das ist ein Punkt, denn das eine ist natürlich, man versucht natürlich, mit weniger Mitarbeitern letztendlich Produkte zu verwalten, aber auf der anderen Seite brauche ich ein gewisses Knowhow, um eben auch vorne hin die Produkte zu entwickeln. Und da ist, glaube ich, ein großes Hemmnis, denn das Knowhow in der Versicherungstechnik, das ist vielleicht im letzten Jahr ein bisschen stiefmütterlich behandelt worden oder ist nicht mehr so genau der Fokus daraufgelegt worden, weil man natürlich viel gedacht hat, naja, wir müssen Kosten senken. Und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass wir da gerade in dem Thema Ausbildung zu Versicherungskaufleuten, auch Schulungen ist ein ganz wichtiges Thema.

Und ein großes Hemmnis ist natürlich auch, wir haben komplexe Produkte teilweise, und diese abzubilden in einem digitalen Standard sozusagen, ist oftmals nicht so möglich. Das hat Stephan ja vorhin schon mal schön herausgearbeitet, indem er auch gesagt hat, natürlich gibt es viele Produkte, da muss auch ein Underwriter Einzelrisiken entscheiden, das wird weiterhin der Fall sein, aber eben bei einfacheren Dingen, also wie eine Drohnenversicherung. Da kann ich relativ schlank und mit einfachen Fragen, also vom Abschluss bis hinten heraus zur Police und letztendlich auch eine vereinfachte Schadenregulierung. Das ist also ein ganz wesentlicher Punkt.

Und natürlich, was noch ein Hemmnis ist, sind auch oftmals die Zusammenarbeitsmodelle, also Thema agile Arbeitswelt. Das kommt, gewinnt an Bedeutung und wird sicherlich einiges vereinfachen, aber in diesem agilen Arbeitsmodell muss natürlich auch ein gewisses Knowhow drin sein, also ein gewisses Knowhow, dass wir eben Mitarbeiter haben, die letztendlich auch von der Versicherungstechnik verstehen, was für Produkte umgesetzt werden sollen. Also, auch diese agile Arbeitswelt kommt, das sehen wir auch und das wird verstärkt kommen, und die wird auch dabei helfen, denke ich, das schneller umzusetzen.

 

Ansgar Knipschild: Noch eine Frage an dich, Andreas, welchen Satz rund um die Digitalisierung kannst du überhaupt nicht mehr hören?

 

Andreas Knittel: Ja, also eigentlich das, dass es alles einfacher und weniger komplex wird, denn ich glaube, das ist es nicht, weil man versucht zwar, viele Dinge einfacher zu machen, aber wir sind eben auch, je größer die Risiken sind, umso komplexer sind sie auch, und die kann man auch einfach nicht in den Standard reinpressen. Also, dass alles standardisierbar ist, das ist so ein Satz, der geht für viele Produkte, für viele einfache Dinge, aber eben nicht für dieses hochkomplexe Industriegeschäft, sage ich jetzt mal, in den technischen Versicherungen vor allem auch, wo dann eben auch Ingenieure Risiken begutachten müssen. Das kann ich eben nicht so gut in den Standard einarbeiten. Das kann helfen bei vielen Dingen, bei vielen Prozessen, aber das ist so ein Punkt, wo ich sage, der gefällt mir im Moment nicht so, dass man in diese Standardisierungsschiene hineinpresst. Und der Punkt eigentlich auch, dass die Kunden alle Gewerbepolicen, beispielsweise auch die technischen Versicherungen, selbst abschließen, also davon halte ich auch nicht so viel und wird auch nicht so viel nachgefragt. Ich denke eher, die ganzen Plattformen, die es da gibt, das ist ein ganz großes Thema für die Maklerwelt, die Angebote darüber rechnen und letztendlich auch abschließen, aber der Endkunde, der Gewerbekunde oder Industriekunde gar, der selber eine Versicherung abschließt im Online-Portal, daran glaube ich eher nicht so.

 

Ansgar Knipschild: Und, Stephan, welcher Lieblingssatz wäre es auf deiner Seite?

 

Stephan Schmitz: Das ist bei mir weniger ein Satz, das ist bei mir eher ein Technologiebereich, und das ist die Blockchain. Die kriege ich schon seit einiger Zeit als das nächste große Ding präsentiert und als Gamechanger, da sehe ich allerdings in der Praxis, gerade in unserem Bereich, in dem wir unterwegs sind, in der technischen Versicherung, noch so gar nichts.

 

Ansgar Knipschild: Alle suchen noch den Anwendungsfall?

 

Stephan Schmitz: So ist es.

 

Toni Klein: Aber sie kommt?

 

Stephan Schmitz: Bestimmt. Das ist das nächste große Ding.

 

Toni Klein: Genau. Auch ein großes Ding ist das Thema digitales Produkt. Darüber sprechen wir auch mit vielen Gästen in diesem Podcast sehr oft. Es gibt eine Tendenz, wie Underwriter, Produktmanager und auch andere Experten aus der Branche das benennen. Jetzt ist meine Frage an euch, oder vielleicht an dich zuerst, Stephan, was ist denn für dich ein digitales Produkt? Wie würdest du es charakterisieren, welche Bestandteile hat es und wie sieht der Unterschied aus zwischen Industrie und Gewerbe? Siehst du den da?

 

Stephan Schmitz: Ja, total. Also, erst mal ist ein digitales Produkt für mich eines, was wirklich komplett von dem Vertrieb bis zur Policierung, Dokumentierung und digital funktioniert ohne Medienbruch, also auch auf allen Kanälen erreichbar ist mit den entsprechenden Schnittstellen auch zwischen dem Vertriebspartner und dem Versicherer, also da sprechen wir vielleicht auch nachher noch mal über WIPO oder so etwas. Und das ist für mich ein voll digitales Produkt.

Das gibt es in Ansätzen auch schon, finde ich auch ganz spannend, vielleicht erzählt der Andreas da gleich ein bisschen was zu Firmen digital. So, und jetzt der zweite Teil deiner Frage, wie weit ist das der Unterschied zwischen Gewerbe und Industrie? In der Industrie habe ich das so in der Reinkultur noch gar nicht gesehen, denn da ist die Komplexität noch so hoch und man kann schlecht mit Voreinstellungen arbeiten. Voreinstellungen zum Beispiel im Bereich der Versicherungssummen, dass ich sage, es gibt bestimmte Erstrisikoversicherungssummen, die ich in einem Produkt einfach zur Verfügung stelle, und die sind gegeben. Da kann ich halt so, ich sage mal, friss-oder-stirb-Lösungen erarbeiten. Wenn ich sage, ich habe hier ein teures Produkt und wenn dir das so gefällt, wie es ist, dann kannst du das voll digital abschließen. Das funktioniert im industriellen Bereich gar nicht, weil da auch die Anforderungen sehr unterschiedlich sind. Ich kann ganz schlecht mit Pauschalenannahmen auf den Kunden losgehen und sagen, naja, du brauchst ja bestimmt für bestimmte Kostenarten eine Erstrisikosummen in Höhe von X. Das passt halt auf einen, aber nicht auf alle Kunden. Und daher sehe ich die Möglichkeit zurzeit auch in den Use Cases im Gewerbesegment häufiger, im industriellen Bereich habe ich die so wirklich in Reinkultur noch gar nicht gesehen. 20:12

 

Ansgar Knipschild: Wenn ich da noch einhaken darf, Stephan, wenn man jetzt Produkt nicht nur versteht als sozusagen komplett automatisierbares Produkt, dunkelverarbeitbares Produkt, sondern als ein Set von Regeln, Bedingungswerk ist sicherlich ein Begriff, der da auftaucht, maklerspezifisch vielleicht auch, sodass man digital im Sinne von, ich habe einfach Regeln, an denen ich Step by Step durchgehen kann und praktisch den Anteil des rein subjektiven Underwritings einfach wirklich versuche, so konsequent wie möglich zu eliminieren? Der bleibt zwar übrig, aber ich habe im Prinzip einen, ich sage mal, fremden Underwriter, den ich vielleicht von einem anderen Versicherer ins Team aufnehme, dem kann ich das vielleicht an die Hand geben. So könnte man ja rein kommunikativ auch im Sinne von, welche Fragen sind zu stellen, glaubst du, dass das funktioniert im TV, dass da noch Potenzial ist? Gar nicht mit dem Ziel, komplett zu automatisieren, aber dass man einfach sagt, die Entscheidungen auf dem Weg zum Underwriting, da wollen wir sehr digitale [Organisation]-0-Leitplanken aufstellen?

 

Stephan Schmitz: Das geht natürlich. Dann muss man den Controlling-Aspekt natürlich noch bedenken, das heißt, wie kann ich das nachvollziehbar gestalten, dass jemand anderes, der dann halt ein halbes Jahr später darauf guckt und sich fragt, wie ist der, der diese Entscheidungen getroffen hat, zu dieser Entscheidung gekommen und das auch komplett nachvollziehen kann, und ich muss es natürlich auch entsprechend mit allen Datenschutzverordnungen ein Einklang bringen können. Aber ansonsten ist das definitiv möglich und denkbar, klar.

 

Toni Klein: Du hast es eben angesprochen, Stephan, jetzt frage ich dich, Andreas. Was ist Firmen Digital und ist es End-to-End?

 

Andreas Knittel: Ja, es ist End-to-End und Firmen Digital ist ein Produkt, was wir beim HDI haben, wo man Firmenversicherungen praktisch online abschließen kann und wo am Ende des Tages eine Dunkelverarbeitung erfolgt und dann eine Police praktisch dunkel durchläuft und da praktisch kein Sachbearbeiter mehr dazwischen ist. Ich habe also kein Papier mehr, wo ich einen Antrag generiere, der dann unterschrieben wird und an den Versicherer geht, sondern hier haben wir wirklich keinen Bruch mehr drin, sondern es kommt von der Eingabe bis zur Police alles digital durch.

 

Toni Klein: Und wer macht die Eingabe?

 

Andreas Knittel: Die Eingabe kann der Kunde machen. Es gibt sowohl eine Version, dass der Kunde eben praktisch online abschließen kann, aber eben auch der Makler. Also, der Makler kann genauso dieses nutzen, oder auch eine Außendienstorganisation. Außendienstmitarbeiter können genauso Angebote machen. Was ich noch dazu wollte ist vielleicht, es ist ja manchmal ein unterschiedliches Verständnis, was man unter einem digitalen Produkt versteht, also manche/ ist mir auch schon vorgekommen, dass manche sagen, ich habe einen Online-Rechner, da bin ich schon digital. Also, für mich ist das genauso, wie Stephan schon gesagt hat, der gesamte Prozess, der praktisch von der Eingabe bis zum Ende, also bis zur Policierung, bis zur Schadenabwicklung, dass das alles in einem System möglichst funktioniert und da keiner mehr zwischendrin irgendwelche Eingaben mehr händisch machen soll. Ja, und wo ich noch ein bisschen weitergehe ist eigentlich der Punkt, dass nicht nur der Kunde eine Eingabe machen muss, sondern eben, dass auch Schnittstellen mit reingehen können, also praktisch, wenn ich Underwriter bin und sage, okay, was wird jetzt ausgesteuert, zum Beispiel, weil eben eine Frage negativ beantwortet wurde von dem Außendienstmitarbeiter, dann wird es ausgesteuert und geht an den Underwriter. Und der kann aber auch seine Risikobewertung eingeben und kann eben dann auch durch Rabatte, Zuschläge et cetera das eben weiterverarbeiten, aber es bleibt im Fluss, das heißt also, es ist kein Medienbruch drin, und kann dann letztendlich dann auch dadurch an die Betriebsabteilung geschickt werden, ohne, dass irgendein Papier in die Hand genommen wurde und daraus kann dann auch die Police gefertigt werden. Das ist für mich auch ein Prozess, ja, ein digitales Produkt.

 

Toni Klein: Also quasi wie ein smarter Workflow, um mal hier ein bisschen Bullshit Bingo zu betreiben.

 

Andreas Knittel: Ja, genau. Ist schon sehr smart, ja. Und ja, hat natürlich auch Kostengesichtspunkte, die natürlich ganz wichtig sind.

 

Toni Klein: Dann meine Frage an dich, Andreas. Stephan, du hast es eben schon kurz gesagt, die Frage, welche digitalisierten Prozesse wohl den größten Mehrwert bringen, vertriebliche, betriebliche Kommunikationsprozesse. Du hast gesagt, Stephan, alle. Andreas, siehst du das auch so?

 

Andreas Knittel: Ja, also insbesondere für mich ist entscheidend, dass auch die Daten, die gesammelt werden, und dass diese Daten zukünftig auch auswertbar sind und daraus Rückschlüsse, wie das Risikomanagement gemacht werden kann, also sprich, wenn ich weiß zum Beispiel, wir geben Zürs-Daten ein, also Zürs ist das Sensorensystem für Überschwemmungsrisiken. Da kann ich eben zum Beispiel auch mit anschauen, wenn ich alle Straßennamen, alle Informationen habe, wo liegen meine Bestände überhaupt, ja? Und das sind so Punkte, da werden wir sicherlich auch besser werden, weil wir eben viel mehr Daten haben und eingeben können und die besser auswertbar sind und wir letztendlich das Risikomanagement dadurch entlasten oder mehr Informationen darüber bekommen. 25:53

 

Toni Klein: Habt ihr da auch Vorstellungen zur Technologie, die da unterstützen kann bei der Digitalisierung von Prozessen? Mit Sicherheit.

 

Stephan Schmitz: Ja, das ist ja, was der Andreas gerade skizziert hat, ist ja wirklich wahnsinnig spannend und führt einen aber, wenn man das konsequent weiterdenkt, dann ist man halt bei künstlicher Intelligenz, wo man sagt, okay, man muss gewisse Dinge, Daten, die man selber erhebt oder bekommt, auswerten. Da kann man zum Beispiel so ein Risk Mapping betreiben und sagen, in welchen Szenarien ist welcher Teil meines Bestandes bedroht. Dann ist man aber auch ganz schnell bei einer Kapazitätsgrenze bei den meisten Versicherern der Rechenleistung. Da geht es um Millionen Datensätze, die kann man gar nicht selber als Versicherer stemmen und dann ist man bei der nächsten Frage, wie sieht das denn mit der Cloud-Nutzung aus?

Und die Cloud ist zwar die Antwort, aber jetzt muss man ja auch da noch so ein paar rechtliche Dinge klären. Darf man denn diese ganzen Daten auslagern, wie sind die dort geschützt? Wir wissen auch, Ansgar hat ja eben schon das Thema Cyber angesprochen, wir Versicherer sind ja auch total Zielscheibe von Hackern, weil die Daten, die wir besitzen, die sind natürlich unheimlich spannend. Also, wenn ich jetzt, sage ich mal, Panzerknacker bin, dann weiß ich, beim HDI ist irgendein Juwelier versichert, das wäre ja toll, wenn ich dessen Pläne der Einbruchmeldeanlage kennen würde oder so etwas. Und deswegen sind wir als Versicherer ja auch unglaublich vorsichtig und sicherheitsbewusst, was die Daten angeht, die Datensicherheit, und das macht es uns dann auch schwer, diesen Datenschatz, auf dem wir sitzen, tatsächlich zu heben, weil wir halt dann mit allen Cloud-Lösungen, die es da gibt, halt auch sehr, sehr restriktiv umgehen müssen. Die KI, die wir auch anwenden könnten, dürfen wir ja gar nicht so voll ausspielen, weil auch da natürlich Regularien existieren, die uns das teilweise auch verbieten. Alles, was man so erheben kann, da sind wir dann auch bei der Frage, diskriminieren wir da vielleicht Menschen oder Branchen, was man natürlich auch nicht tun darf.

 

Ansgar Knipschild: Da würde ich gerne noch einmal kurz einhaken. Ich glaube, Ende letzten Jahres war es, da habe ich mit einem Anbieter gesprochen, da ging es um die Vermietung von Maschinen, also ich sage mal im Sinne von landwirtschaftlichen Maschinen, also wirklich Traktoren, also wirklich, von dem Kaliber träumt mein Sohn. Arbeitsbühnen, solche Themen, also wirklich jetzt auch im großen Stil vermietet werden, und der sagte, naja, wir können eigentlich schon eine Menge Daten liefern heutzutage, wir haben da/ also, ich glaube, da ist insbesondere Mercedes, und kann man die vielleicht auch nennen, glaube ich, relativ weit vorne, dass die halt wirklich per 3G, oder inzwischen mag es vielleicht auch schon 5G sein, sehr genaue Daten liefern können, wo steht diese Maschine gerade, wie wird sie gerade bewegt, ist sie gerade mit einem Winkel vierzig Grad an irgendeinem Abhang und so weiter, das heißt letztendlich, wie geht der Nutzer mit dem Gerät um. Also das, was im Privatbereich KFZ ja auch ein Thema ist, aber in der Realität auch noch lange nicht angekommen ist.

Der sprach davon, dass sich die Versicherer sich sehr schwertun, diese Daten überhaupt zu verarbeiten, und da sind wir noch gar nicht, deshalb wollte ich da kurz darauf eingehen, Stephan, bei KI und bei all den Sachen, sondern noch bei einem relativ reduzierten Datensatz. Siehst du da noch ein Potenzial, dass da auch von den Versicherern noch mehr kommt in den nächsten, naja, Monaten vielleicht nicht, weil das dauert natürlich, das ist kein Prozess von heute auf morgen, deshalb von einer Transformation gesprochen. Glaubst du, dass da die Versicherer noch in Zugzwang sind? 29:16

 

Stephan Schmitz: Ja, da passiert auch viel. Also, ich weiß das von der Gothaer, da sind es auch Studien, wo wir auch mit neuen Technologien uns beschäftigen, zum Beispiel auch virtuelle Besichtigungen, dass wir sagen, man kann ja auch mit einer Drohne oder mit/ man muss ja gar nicht selber seine Underwriter vor Ort einsetzen, man kann ja theoretisch einem, der in der Firma arbeitet, eine Kamera auf den Kopf setzen und sagen, jetzt laufe mal von Halle A nach Halle B und gucke mal nach rechts und gucke mal nach links. Da kann der Underwriter eben auf dem Laptop gucken. Oder ich kann auch Verschleißkomponenten in Maschinen auslesen als Versicherer und sagen, Mensch, Achtung, eine vorausschauende Wartung steht an. Wenn du das jetzt tust, dann vermeiden wir hier einen großen Maschinenschaden.

Das sind alles Möglichkeiten, die heute mit den technischen Möglichkeiten möglich sind. Das ist alles, wie du angesprochen hast, diese GPS-Tracker, die sind schon da. Und mit der Industrialisierung und dem Internet of Things, also alle Maschinen sind ja mit dem Netz verbunden im Produktionsfluss, kann man da, wenn man das technisch hinbekommt, viel klüger sein als Versicherer. Und das ist wieder die Frage, in welche Unternehmen oder welche Funktionsbereiche spielt das rein? In alle. In Vertrieb, in Underwriting, in die Schadenbearbeitung. Da kann ich mir als Schadensachbearbeiter angucken, Mensch, wann hat der die letzte Wartung durchgeführt? Ich lese das auch und sage, Mensch, hast du geschlampt, hast du vergessen. Also, das könnte ich in ganz vielen Bereichen auslesen, wenn dann auch die Bereitschaft da wäre, diese Daten zu teilen.

Das ist ja der erste Schritt, dass der, der sie pflegt, das Unternehmen, das sie erhoben hat, das auch mit dem Versicherer zu teilen bereit ist. Die Diskussion kennen wir ja auch schon vom autonomen Fahren, wobei ich sagen muss, ja, wenn man das versicherbar machen möchte, muss man ja auch sämtliche Daten, die dann auch das Fahrzeug über einen sammelt, mit dem Versicherer teilen und das ist ja dann in der technischen Versicherung letztendlich genau das gleiche, nur ein bisschen weitergedacht.

 

Ansgar Knipschild: Ich würde die Frage auch gerne noch mal an Andreas weitergeben. Analogie zu meiner vorherigen Frage da aus dem Privatbereich, wenn man sich dort mit Leuten auf Privatbereich unterhält, Privatversicherungsbereich, warum setzt ihr eigentlich dieses Thema Teilen von Daten, zum Beispiel von Automobilfahrern, nicht weiter durch? Hört man zum Teil, kann man natürlich auch nicht pauschal sagen. Die Antwort ist einfach, es ist zu teuer. Also klar, ich habe eine technische Herausforderung, das höre ich bei dir heraus, auf jeden Fall. Jetzt nehmen wir mal an, das wäre zu lösen, dann ist es auf beiden Seiten ja ein nicht kleiner Invest, das hinzukriegen. Und dann sind daneben die althergebrachten Lösungen, ich meine sie jetzt gar nicht despektierlich. Ich nehme einfach Versicherungsmathematik, ich bewerte Risiken, Statistik und sage ganz einfach, bevor ich mit einem wahnsinnigen Aufwand Daten erhebe, erhebe ich einfach Prämie X, Selbstbehalt Y für Deckungssumme Z. Fertig. Also, mehr Daten, mehr hilft mir eigentlich nicht wirklich. Ist das auch ein Thema bei euch, Andreas, oder?

 

Andreas Knittel: Das ist sicherlich auch ein Thema. Also, dass natürlich teuer ist, wenn man die Daten erfassen möchte, das ist ein Thema, und die Frage ist, was macht man dann mit den Daten. Das hatte ich ja vorhin schon skizziert, man kann natürlich sehr viel, was Stephan auch schon gesagt hat, vielleicht Schäden vermeiden. Das ist natürlich für den Versicherer kostengünstiger. Und dann gilt es eben abzuwägen, wie viel macht das aus. Da gibt es im Moment, finde ich, noch nicht den Lösungsansatz. Wo wir das aber sehen, wo das heute zum Teil schon gemacht wird, ist im Schadenbereich, also hier kann man sich die Daten alle auslesen lassen und dann kann man auch genau beurteilen, ist das jetzt auf Verschleiß zurückzuführen möglicherweise, oder ist es eben ein echter Sachschaden, der eingetreten ist.

Also, da nutzt man das schon und wir nutzen es eigentlich auch heute schon so ein bisschen bei Ortungen zum Beispiel, GPS-Systemen, ja? Von den Maschinen von den Vermietern, da hat man das oft drin. Das heißt also, wir honorieren auch solche GPS-Systeme, indem wir zum Beispiel einen geringeren Selbstbeitrag im Diebstahlfall vereinbaren. Und damit kann man natürlich auch, das ist dann natürlich eine Art Win-Win-Situation für den Kunden. Der hat nicht mehr das große Risiko durch die GPS-Aufschaltung, und für uns natürlich auch. Sollte es doch mal zu einer Entwendung von so einer Maschine kommen, dann kann man sie relativ schnell lokalisieren und wiederbeschaffen. Und insofern nutzen wir das zum Teil, das ist aber sicherlich noch sehr ausbaufähig. 33:53

 

Toni Klein: Zum Thema Schnittstellen hattet ihr eben auch schon kurze Seitenvermerke gemacht. Ich würde da gerne noch mal darauf zurückkommen. Es geht um Effizienz, es geht auch darum, Daten nicht nur einmal zu nutzen, sondern mehrfach auch in verschiedenen smarten Workflows. Nicht nur im Unternehmen zwischen einzelnen Abteilungen, sondern auch zwischen Marktpartnern natürlich. Standardisierungsansätze sind dort ein Muss, eine Voraussetzung, Stichwort BiPro Open Insurance. Glaubt ihr an diese Initiativen? Braucht es noch mal etwas ganz Anderes? Was denkt ihr dazu? Stephan?

 

Stephan Schmitz: Wir glauben da sehr intensiv daran, dass BiPro auch sehr zukunftsfähig ist, bauen auch unsere Schnittstellen da immer weiter aus, dass wir mit vielen Marktteilnehmern uns auch über diese Schnittstelle die Daten hin und her schicken können, kommen da auch wiederrum an unsere Grenzen. Also, ich weiß, bei der Gothaer ist das sehr intensiv im Privatkundensegment zum Beispiel auch schon im Einsatz. Jetzt bin ich ja hier im Bereich der technischen Versicherungen im Industriesegment und da ist da noch gar kein Verdanke daran derzeit, weil unser Verwaltungssystem da leider so gar nichts mitbringt, was BiPro-fähig wäre, und das ist ja leider auch bei vielen anderen Versicherern das Problem oder eine Ursache, dass Insellösungen irgendwann mal geschaffen worden sind, viele Versicherer haben sich selbst ein Verwaltungsprogramm gebaut, haben das auch immer weiter ausgebaut, kommen dann aber irgendwann an einen Punkt, wo es nicht mehr weitergeht und stellen sich dann die Frage, die können wir jetzt umsatteln auf schicke neue Bestandsführungssysteme, die es ja auf dem Markt zu kaufen gibt, aber ohne den Betrieb, den Geschäftsbetrieb, dabei einzustellen?

Denn das ist ja immer das Problem, wie kriege ich den alten Bestand in ein neues System transferiert und wie kann ich gleichzeitig mit einem alten und einem neuen System auch Neugeschäft verarbeiten. Und das ist unheimlich schwierig. Das ist halt jetzt so bei mir in der Tagespraxis der Grund, warum ich da mit BiPro nicht arbeite, weil unser System dazu derzeit nicht in der Lage ist. Wir als Haus, die Gothaer, ist andererseits bei BiPro sehr engagiert und ist da auch, glaube ich, gerade Gold oder Silbermedaille gewonnen, weil wir da so weit vorne sind.

 

Toni Klein: Schönes Thema kurz vor Olympia. Da geht es ja auch um Gold- und Silbermedaillen. Noch mal an dich, Andreas, die Frage. Gold, Silber, Bronze für BiPro oder Open Insurance von deiner Seite?

 

Andreas Knittel: Ja, also ich sehe eher Bronze. Ich sehe es Momentan auch so wie Stephan, das ist in den technischen Versicherungen noch nicht wirklich durchgedrungen. In anderen Sparten, in standardisierten Sparten, sage ich jetzt mal, gerade im Privatbereich, da funktioniert das sehr gut. Bei uns ist das eben noch nicht ganz so ausgebaut. Ja, also es gibt durchaus die ersten Ansätze, dass man die ersten Daten auswerten kann oder rüber holen kann, beispielsweise, wenn man sich Portfolien einkauft oder sonst etwas von Maklern. Das ist es dann aber schwierig, da müssen letztendlich die Daten ja auch so aufbereitet sein, dass die in die Systeme reinpassen und da wird es dann eben oftmals sehr schwierig. Mehr kann man eigentlich im Moment nicht dazu sagen. Das ist also beim TV im Moment noch nicht so das Thema.

 

Toni Klein: Andreas, was glaubst du denn, wie wird sich das klassische Verständnis von den Versicherungsprodukten heute verändern in fünf, zehn, vielleicht auch zwanzig Jahren? Gibt es vielleicht eine ganze andere Form des Risikomanagements aus deiner Sicht?

 

Andreas Knittel: Also, ich denke, eine ganz andere Form vielleicht nicht, aber sie wird natürlich dabei helfen und wird viel Unterstützung leisten können in Form auch der Daten, die wir erheben, dass wir daraus Rückschlüsse ziehen können, dass wir bessere Produkte bauen können, dass wir das Pricing anpassen können. Ich glaube, ganz neu würde ich eher nicht sagen, aber es wird eine klare Unterstützung geben.

 

Ansgar Knipschild: Okay, kommen wir zum letzten großen Themenblock, den wir heute noch mit euch besprechen wollen, und zwar das Thema Plattformen. Die ganze Welt spricht darüber gefühlt, wir sind inzwischen beim Metaverse angekommen und nicht nur in der Industrieversicherung ist das Thema Plattformen und Plattformökonomie ein Thema. Von daher die Frage auch an euch, welche digitalen Plattformen bestimmten aktuell den Markt Klassischerweise gibt es dort eben ja die Bestandsführungssysteme, habe ich gerade selber gesagt, Versichererbrille sage ich mal, MPVs, Maklerverwaltungsprogramme auf der anderen Seite. Aber insbesondere Ausschreibungsplattformen, wir haben es eben mal von anderen Sparten angerissen, sind auch da. Wie nehmt ihr das durch die TV-Brille betrachtet wahr? Welcher dieser Player, mal ganz abstrakt gesprochen, Versicherersysteme, Maklersysteme, Vergleiche als Dritte, welchen traut ihr am ehesten diesen Plattformsprung zu, dass halt wirklich die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten, Versicherer, Makler, manchmal noch Assekuradeure, Endkunden, dass die wirklich zu einer Plattform werden? Was sind da eure Gedanken? Ich fange mal beim Andreas an. 38:58

 

Andreas Knittel: Ja, also ich glaube schon, dass gerade diese Maklerplattformen gerade im technischen Versicherungsbereich schon eine Bedeutung haben für einfachere Produkte vielleicht auch. Da auch Ausschreibungsplattformen werden sicherlich einen großen Teil ausmachen, denn viele Anfragen erreichen uns auch heute letztendlich über so Ausschreibungen, wo man eben zu Bauprojekten et cetera letztendlich Angebote abgeben kann. Ja, und ich denke, eher diese Vergleiche, von denen du gerade gesprochen hast, das ist eher im Werbesegment ein Thema, weniger in der Industrie. Da wird es eher über Ausschreibungen gehen oder eben über individuelle Angebotsanforderungen.

 

Ansgar Knipschild: Stephan, was ist deine Sicht so auf die Plattformwelt?

 

Stephan Schmitz: Ich glaube, wir brauchen ein generelles Umdenken, und zwar beim Thema Datenschutz. Zurzeit ist es ja gerade in Deutschland so, dass das sehr hoch aufgehangen wird, dass man also seine eigenen Daten nicht gerne weitergeben möchte. Das limitiert dann aber auch. Wenn ich hingehe und sage, naja, ich gebe die Daten schon etwas freier und stelle auch mehr Leuten die Option zur Verfügung, damit zu arbeiten, dann kann das zukünftig auch zu einer ganz veränderten Versicherungswelt führen, in der nämlich die Versicherer und die Datenvergleiche auch in der Lage sind, mit den Daten, die sie schon gesammelt haben, und den neuen, die halt auch dazukommen, die selber erhoben oder von fremden Stellen, viel präziser anbieten können und auch vergleichen können und auch das beste Angebot heraussuchen können, dann wird sich die Welt total verändern. Aber zurzeit ist es halt so, dass die Daten ja sehr zweckgebunden weitergegeben werden und von daher also jemand, der diese Daten besitzt, mit denen gar nicht so richtig frei arbeiten kann. Wenn sich das verändert hat, also wenn die Daten wirklich, wenn man komplett mit dem arbeiten kann, was man gesammelt hat, dann wird sich die Welt, glaube ich, sehr weiterdrehen und dann wird auch die Versicherungswelt, auch wir im technischen Versicherungsbereich, werden das sehr intensiv miterleben.

 

Ansgar Knipschild: Ich glaube, das ist eine ganz spannende Perspektive, die ja auch von der Politik, von der Regulatorik guckt man auch immer zum Beispiel zu den Banken rüber, getrieben wird, dass die Daten gar nicht bei den Datenverwertern gesammelt werden, also wie in unserer Branche jetzt klassischerweise sagen, beim Makler oder beim Versicherer. Das ist ja die beliebte Diskussion in den letzten zehn Jahren gefühlt. Wem gehören die Daten? Dieser berühmte Satz in den Meetings. Warum gehören die nicht eigentlich dem Kunden? Warum kann es nicht vielleicht doch mit Technologien? Jetzt mache ich mit einem Augenzwinkern doch die Blockchain-Kiste auf als einfach nur ein Bild dafür, wir sind ja gerade eh dabei, ein bisschen in dieser Glaskugel in die Zukunft zu gucken. Aber wenn es sich so dreht, wie du es gerade ansprichst, Stephan, dass der Kunde die Daten hat aus seiner Produktion, seine Financials und so weiter und so weiter und sie ganz gezielt digital Partnern, mal direkt dem Versicherer, mal indirekt über einen Makler, dann kommen noch Zusatzdaten vielleicht über Sachverständige hinzu. Finde ich auch eine sehr interessante Perspektive, wobei wir da wahrscheinlich technisch und organisatorisch noch meilenweit entfernt sind, ne?

 

Stephan Schmitz: Aber das ist ja genau der Zustand. Ach, Entschuldigung. Aber wenn man das erreichen würde, wenn der Kunde sagt, pass mal auf, hier ist mein Datenschatz, den könnt ihr haben und ihr Versicherer bewerbt euch jetzt darum. Und dann prüfen die Versicherer, Mensch, ich sehe jetzt hier die Zustandsdaten der Maschinen, ich sehe die Unfallstatistik, ich sehe, wie die Schichten aufgebaut sind, wie die Knowhow-Träger vorhanden sind und so weiter, und dann geben Versicherer ein Angebot ab und sagen, das Risiko, wie ich es anhand dieser wirklich sehr umfangreichen 360-Grad-Betrachtung erfassen kann, das würde ich zu folgendem Kurs einkaufen, ist eine komplett andere Herangehensweise als die, die wir heute haben. Ich denke aber, dass das/ die Daten werden schon erhoben und es ist auch möglich, die auszuarbeiten. Die Systeme und die Möglichkeiten haben wir schon, man darf sie nur noch nicht einsetzen. Aber, wenn das eines Tages kommt, dann wird sich die Welt komplett verändern.

 

Ansgar Knipschild: Ja, ich glaube aber, wenn es einem Kunden möglich wäre, die Kontrolle über die Daten zu behalten, also dass man gar nicht mehr in diese Bredouille, darf ein Dritter meine Daten weitergeben, das ist ja gerade heutzutage natürlich bei privaten Daten noch kritischer, aber ich denke, bei den gewerblichen und industriellen Daten genauso, also wenn uns das, und da spielt ja so ein bisschen diese Idee Dezentralität, nehme die man mal so als Synonym für Blockchain mit rein, da sehe ich halt zumindest eine interessante Perspektive, dass man halt sagt, hier kann ich quasi auf Knopfdruck einen Teil meines Datenhaushalts teilen und dann, wie du sagst, Stephan, nimmt das jemand entgegen. Und dann sind wir auch bei dem Thema, dass Daten wirklich Wert haben. Was heute nur von Dritten verwendet wird, gerade in der Diskussion um private Daten, das kennen wir, aber deine Meinung, Andreas, wie siehst du es? Totale Utopie oder glaubst du, dass das zumindest als Baustein etwas sein könnte, was sich über die nächsten, naja, da reden wir bestimmt auch eher über zehn, fünfzehn Jahre, vielleicht dahin entwickeln könnte?

 

Andreas Knittel: Also, da glaube ich auch fest dran, dass das irgendwann kommen wird, dass die Daten irgendwann auf jeder nutzen kann, insbesondere auch die Versicherungswirtschaft und die erheben kann. Es ist jetzt im Moment, was wir ja vorhin schon besprochen haben, ich denke mal auch ein Kapazitätsproblem, alle Daten irgendwo zu sammeln und auszuwerten, aber für die Zukunft könnte ich mir das gut vorstellen. Und dann kommen wir, wie der Stephan schon sagte, in eine ganz andere Richtung und können ganz andere Schlüsse daraus ziehen.

 

Ansgar Knipschild: Kommen wir zur letzten Frage von dem Block. Gibt es dann überhaupt eine ideale Plattform, also einen zentral organisierten, den einen großen Player, der in der Mitte sitzt und dann vielleicht diese Daten koordiniert? Jetzt machen wir die Kristallkugel noch größer und gucken noch weiter in die Zukunft. Stephan, vielleicht mal dein Blick als Wahrsager?

 

Stephan Schmitz: Hoffentlich nicht. Hoffentlich nicht. Wenn es einen gibt, ist das immer sehr marktmissbräuchlich, also das wäre mir sehr lieber, wenn es da einen gesunden Wettbewerb gäbe und anderseits auch der Schutz besteht halt vor dem missbräuchlichen Einsatz. Hast eben auch schon mal das Beispiel der Banken angesprochen, wo es dann mal dieses Profiling gab und mit einer bestimmten Postleitzahl wurde es schwieriger, einen Kredit zu bekommen. Das darf natürlich nicht passieren.

 

Ansgar Knipschild: Andreas, hast du ein Bild von einer idealen Plattform, wie sie vielleicht organisiert sein könnte ganz zentral oder mit mehreren Playern? Hast du da irgendein Bild im Kopf?

 

Andreas Knittel: Ja, also ich denke ähnlich wie Stephan. Hoffentlich nicht einer, sondern auf mehrere, denke ich, ist das auch besser verteilt. Es wird sicherlich, also was ich vorhin schon gesagt habe, Maklerplattformen werden sicherlich eine große Rolle spielen, wo man heute sich viele kleinere Makler zusammentun und darüber Angebote abfragen können. Ich denke, das wird jetzt in kürzester Zeit auch noch an Bedeutung zunehmen. Aber jetzt die eine Plattform, das glaube ich nicht dran. Es wird sich sicherlich wieder in bestimmten Bereichen konsolidieren, wenn ein paar Makler vielleicht auch zusammengehen, auch Maklerplattformen sich zusammenschließen vielleicht, aber ich denke nicht, dass nur eine einzige übrig bleibt.

 

Toni Klein: Wie nähern uns langsam dem Ende unseres sehr interessanten Podcasts. Ich habe an euch beide noch eine letzte Frage, und zwar würde ich gerne von euch wissen, welche Themen euch ganz persönlich am Herzen liegen, was die Branche betrifft, aber auch die Digitalisierung. Stephan, hast du da spontan eine Eingebung?

 

Stephan Schmitz: Ich habe ganz viele Eingebungen. Nein, aber in dem Zusammenhang, ja, das ist auch so ein Thema, was den Andreas und mich tatsächlich auch immer schon umgetrieben hat und das ist auch so ein bisschen das Thema Nachwuchsausbau. Wir stellen fest, dass in vielen Fachbereichen der Versicherer immer älter werdende Menschen sitzen, die auch irgendwann in den verdienten Ruhestand gehen und der Altersdurchschnitt halt immer weiter steigt. Was uns immer ein Anliegen war, war tatsächlich auch, Nachwuchs auszubilden, heranzuführen, auch so die Begeisterung, die wir ja für unser Thema mitbringen, so ein bisschen weiterzugeben.

Und ja, das war auch mit so die Ursache oder der Grund, warum wir das Buch geschrieben haben, dass wir gesagt haben, Mensch, wir würden auch ganz gerne Leute halt auch für unser Thema begeistern und ein bisschen unser Wissen weitergeben. Und das ist eigentlich so das, für das wir auch sehr brennen. Es ist ja auch jetzt schon so, dass wir bei verschiedenen Gesellschaften arbeiten, das heißt, theoretisch in Konkurrenz stehen. Das empfinden wir natürlich nicht so. Versicherung ist ja ein Dorf und da kann man sehr friedlich koexistieren und ja, das Thema, also das Ausbauen von neuen Potenzialen, neue Menschen so ein bisschen heranführen, das ist so etwas, was mich sehr umtreibt, wo ich auch sehr viel Spaß dran habe und da auch nicht müde werde, meinen Einsatz zu geben. 48:04

 

Andreas Knittel: Da kann ich mich nur anschließen, Stephan. Also, ich sehe das genauso, wir müssen zusehen, dass eben das Knowhow der Mitarbeiter erhalten bleibt beziehungsweise auch ausgebaut wird, gerade in diesen speziellen Bereichen wie technischen Versicherungen. Das ist noch mal vielleicht ein bisschen extremer oder ein bisschen spezieller als in den normalen Sachsparten. Das sehe ich als ganz, ganz wichtigen Punkt. Und, was mir auch am Herzen liegt, ist, dass so einfache Produkte, was ich vorhin schon gesagt habe, dass die weiter digitalisiert werden, also dass man wirklich diese einfachen Dinge letztendlich dunkel durch die Strecke bekommt und von der Eingabe bis hinten zum Schaden, der dann reguliert wird, das eben in einem System erfolgt. Und bei einfachen Produkten kann man das durchaus auch im TV-Bereich tun.

 

Toni Klein: Und dann werdet ihr bald eine Neuauflage eures Buches besprechen, oder habt ihr vor, auch auf digitalere Medien zu gehen?

 

Stephan Schmitz: Tun wir ja hier gerade, glaube ich, ne? Dieses Medium ist ja nicht in Papierform. Nein, also hoffentlich geht es weiter so, dass die Innovationsgeschwindigkeit so hoch bleibt, dann kommen wir gar nicht darum herum, bald eine neue Ausgabe zu verzapfen, weil die Welt sich halt immer schneller dreht. Es hat mir Spaß gemacht, also sowohl heute hier mit euch natürlich, aber auch das Buch zu schreiben. Auch die Resonanz natürlich, die wir dazu bekommen, ist toll und das motiviert halt auch unheimlich.

 

Andreas Knittel: Ja, das sehe ich genauso und es wird auch weiterhin neue Bedingungen geben, die dann auch wieder mal beschrieben werden müssen und da sehen wir uns natürlich auch dann demnächst wieder am Zug.

 

Toni Klein: Ich danke euch beiden. Stephan und Andreas, vielen Dank für eure sehr tollen Bemerkungen und Gedanken heute zum Thema technische Versicherungen, Digitalisierung. Ansgar, es war auch wieder sehr schön, mit dir zusammen diesen Podcast zu machen.

 

Ansgar Knipschild: Nach langer, langer Zeit. War mir eine Freude, wie immer.

 

Toni Klein: Genau, und dann sage ich einfach in die Runde, vielen, vielen Dank. Ich wünsche euch noch eine gute Zeit, schön gesund bleiben und wir sind gespannt auf euer nächstes Buch, was vielleicht dann ein Standardwerk wird für die technischen Versicherungen.

 

Ansgar Knipschild: In dem Sinne vielen Dank, tschüss. Macht es gut.

 

Andreas Knittel: Tschüss.

 

Stephan Schmitz: Tschüss.

 

 

Der Podcast „Industrieversicherung Digital“ ist eine Initiative für den offenen Austausch über die Digitalisierung von Industrie- und Gewerbeversicherung: Versicherer, Makler, Kunden und IT im direkten Dialog.

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